Eine Kunststofflegierung bzw. Polymerlegierung ist ein Material aus mehrphasigen Copolymeren oder homogenen Gemischen aus zwei oder mehr mischbaren Polymeren, die sich nicht miteinander verknüpfen lassen und in ihrem gesamten Volumen einheitliche physikalische Eigenschaften besitzen. Polymerblends bestehen hingegen grundsätzlich aus zwei oder mehr chemisch nicht miteinander verknüpften Polymerspezies. Darüber hinaus beinhaltet der Begriff Polymerblend im Gegensatz zum Begriff Polymerlegierung auch Gemische, die aus zwei oder mehreren im thermodynamischen Gleichgewicht nicht mischbaren Polymeren bestehen, welche innerhalb des Gemisches koexistierende Phasen ausbilden können. Die International Union of Pure and Applied Chemistry empfiehlt deshalb, die Begriffe Polymerlegierung und Polymerblend nicht als Synonyme zu verwenden.
Polymerlegierungen sind vor allem für ihre hohe Schlagzähigkeit, Wärmeformbeständigkeit und Steifheit bekannt. Schlagzähe Polymerlegierungen werden vor allem bei der Herstellung von PKW-Innenausstattung und stoßgefährdeten PKW-Außenteilen verarbeitet. Aufgrund der zähelastischen Eigenschaften kann man somit vermeiden, dass der Kunststoff bei einem Unfall splittert. Um dies zu erreichen, muss man eine harte Polymerphase, wie zum Beispiel Polypropylen (PP), mit einer elastischen Kautschukphase, zum Beispiel auf Basis von Polybutadien oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), kombinieren. Polymerlegierungen aus Polycarbonaten (PC) und Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymeren (ABS) erweisen sich hingegen als besonders wärmeformbeständig. Des Weiteren gibt es Legierungen aus Polyphenylenoxid (PPO) und Polystyrol (PS) beziehungsweise Polyamid (PA), die besonders temperaturbeständig und schlagzäh sind. Zu den weiteren Einsatzgebieten für Polylegierungen zählen unter anderem:
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